Die Fraktion DIE LINKE/ Die PARTEI begrüßt das positive und einstimmige Votum des letzten Mobilitätsausschusses zu ihrem Antrag für eine zukunftsfähige Bahnanbindung Kiels (Drucksache 0166/2025 mit Änderungen). Die Tatsache, dass Kiel derzeit aufgrund von Bahn-Baustellen zwischen Pinneberg und Hamburg völlig vom Fernverkehr abgeschnitten ist und Hamburg derzeit nicht umstiegsfrei erreichbar ist, verleiht dieser Resolution, die sich insbesondere an Bund, Land und DB InfraGo richtet, eine besondere Aktualität.
Die einzige durchgehend elektrifizierte Strecke bedarf dringend einer Ergänzung durch den Ausbau und der Elektrifizierung der Bahnstrecke Neumünster-Bad Oldesloe. Nicht nur im Falle von geplanten Bauarbeiten, sondern auch angesichts der vielen Störungen, unter denen Pendler*innen und Reisende seit vielen Jahren leiden, muss zwingend eine Umleitungsstrecke her. Diese ist zwar bereits in der Vorplanung und im Landesweiten Nahverkehrsplan (LNVP) für eine Umsetzung ab 2030 vorgesehen. Es stehen aber noch nicht die entsprechenden Projektgelder zur Verfügung und die DB InfraGo dämpfte zuletzt Erwartungen einer schnellen Umsetzung.
Spätestens, wenn von Hamburg bis Elmshorn auf 4 Gleise ausgebaut wird, wird es über Jahre eine Baustelle mit Einschränkungen geben und die Landeshauptstadt auf dem Abstellgleis landen, wenn nicht vorher für Entlastung gesorgt wird.
„Wir wissen noch nicht, wer neu ins Bundesverkehrsministerium einzieht. Aber bei Amtsantritt sollte ein funktionierender Bahnverkehr in Schleswig-Holstein auf dem Schreibtisch-Stapel ganz oben liegen – und nicht wieder Umgehungsstraßen in Bayern! Die Bahnanbindung Kiels an Hamburg muss zügig besser werden!“ fordert der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion Niklas Hielscher.
Von besonderer Bedeutung ist zudem, dass insbesondere für die Anbindung der Kieler Häfen mehr Kapazitäten und größere Zuverlässigkeit auf der Schiene nötig sind, um endlich mehr Güter klimafreundlich von der Straße weg zu bekommen.
Die Landeshauptstadt Kiel wird in Folge dieses Antrags darauf dringen, dass eine mindestens stündliche und umstiegsfreie Regionalexpress-Verbindung nach Hamburg über Bad Segeberg, Bad Oldesloe und Ahrensburg eingerichtet wird. Diese würde die Fahrzeiten in den Südosten Schleswig-Holsteins drastisch verkürzen und böte eine attraktive Alternative zum Auto. Das würde insbesondere den Kieler Süden und die A21/B404 von Verkehr entlasten.
Der Fraktionsvorsitzende Björn Thoroe drängt auf eine schnelle und konsequente Verkehrswende und freut sich über die zahlreiche Teilnahme an der Fahrrad-Demonstration gestern gegen die Südspange und den Weiterbau der A21 bis zum Barkauer Kreuz und für die Stadtbahn:
„Die Verkehrswende hat die Unterstützung von den Menschen in Kiel. Dies wurde auch am Sonntag deutlich. Mit einer Straßenbahn statt einer Autobahn wird die Lebensqualität in Kiel steigen und die Verkehrswende- und Klimaziele werden sehr viel leichter zu erreichen sein.“