Ove Schröter, zweiter stellvertretender Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE/Die PARTEI, erklärt zum heutigen Artikel „Szene soll am Schützenpark bleiben“ in den Kieler Nachrichten:
„Wir freuen uns erneut, dass der Drogenkonsumraum (DKR) West nun wirklich Mitte 2025 eröffnet werden soll. Der Schritt ist richtig, genügt aber nicht für alle Suchtkranken der Stadt, welche sich auf hauptsächlich zwei Szenen aufteilen. Die gescheiterten Verdrängungsversuche am Karlstal haben uns bestätigt, dass Kiel auch am Ostufer einen für Konsument*innen leicht erreichbaren DKR benötigt.“
Die Notwendigkeit für Drogenkonsumräume für die unterschiedlichen Szenen auf beiden Kieler Fördeufern werden uns schon seit einigen Jahren von Sozialarbeiter*innen und Drogenhilfe Einrichtungen, auch aus anderen Städten und Bundesländern die schon Erfahrungen mit Drogenkonsumräumen haben, immer wieder bestätigt. Zudem reichen die von Stadtrat Stöcken angestrebten 350.000 Euro leider bei Weitem nicht aus, um einen Drogenkonsumraum möglichst lange, im besten Fall 18 Stunden an 7 Tagen in der Woche, aufzuhalten. Das geht aus einer Geschäftlichen Mitteilung (Drucksache 0099/2022) seines eigenen Dezernats hervor. Suchtkranke Menschen können ihren Konsum aber nicht nach Wochenenden und täglichen Zeitfenstern von 6 bis 8 Stunden richten. Entsprechend sah auch der ursprüngliche Auftrag der Ratsversammlung Öffnungszeiten von 18 Stunden an 7 Tagen in der Woche vor.
„Wenn die Eröffnung jetzt wirklich kurz bevor steht, können wir die notwendigen Mittel auch einfach in den Haushalt einstellen und müssen das nicht nachträglich nächstes Jahr machen. Deshalb wird meine Fraktion noch heute einen Antrag für den Drogenkonsumraum West zu den Haushaltsberatungen einreichen – allerdings in einer realistischeren Höhe von 1,6 Millionen Euro je Jahr. Ein Drogenkonsumraum, der nur an fünf Tagen in der Woche für etwa sechs Stunden öffnet hat schließlich keine großen Aussichten auf Erfolg!“, kündigt Schröter abschließend an.