Der Informations- und Werbestand der Abschiebehafteinrichtung Glücksstadt warb mit dem Motto „Mit Würde. In Sicherheit“ im Kieler Schlosspark. Erst im vergangenen Jahr hatte die Ratsversammlung die dortigen Zustände deutlich kritisiert und sich gegen die weitere Überstellung von Menschen in die Einrichtung ausgesprochen.
Die Ratsfraktion DIE LINKE/Die PARTEI kritisiert die Anwesenheit der Abschiebehafteinrichtung Glückstadt mit einem Stand auf der Kieler Woche scharf.
„Ich bin entsetzt über die Präsenz des Standes des Abschiebeknasts Glückstadt und insbesondere dem Spruch, mit dem dieser geworben hat. Das Bild der Kieler Woche sollte von Gemeinschaft, Weltoffenheit und Völkerverständigung geprägt sein. Wir müssen genau aufpassen, wie wir uns und unsere Stadt den über 3 Millionen Besucher*innen der Kieler Woche präsentieren. Der Stand der Abschiebehafteinrichtung sprengt den Rahmen meiner Meinung nach deutlich! Er ist zudem ein Ausdruck eines politischen Rechtsrucks und von Migrationsfeindlichkeit“, ärgert sich Ratsmitglied Ayse Fehimli.
„Der gewählte Slogan zeugt von einem absoluten Unverständnis für die Menschen und die Zustände im Abschiebeknast. Auf dem größten Volksfest Nordeuropas damit zu werben, halte ich für absolut falsch und unmoralisch!“, stellt Ratsmitglied Björn Thoroe, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE/Die PARTEI klar.
Und Ratsmitglied Ove Schröter bekräftigt: „Die Kieler Woche ist ein Aushängeschild für Kiel als weltoffene und tolerante Stadt. Ein Werbestand der Glückstädter Abschiebehafteinrichtung an prominenter Stelle im Schlosspark konterkariert diese Werte deutlich. Ein solcher Stand zeugt nicht nur von fehlendem Fingerspitzengefühl, sondern beschädigt die Kieler Woche in meinen Augen in nicht hinnehmbarer Weise.“
