LINKE und PARTEI begrüßen „Rheinmetall entwaffnen“-Camp

LINKE und PARTEI begrüßen „Rheinmetall entwaffnen“-Camp

Die Ratsfraktion DIE LINKE/Die PARTEI begrüßt den Start des antimilitaristischen Aktionscamps „Rheinmetall entwaffnen“ in Kiel. Dazu erklärt Ratsmitglied Tamara Mazzi:

„Schleswig-Holstein und insbesondere Kiel sind zentrale Standorte der deutschen Rüstungsindustrie. Daher begrüßen wir es, dass dieses bundesweite Aktionscamp hier stattfindet und deutlich macht, dass nicht alle Menschen hinter der sich immer schneller drehenden Rüstungsspirale stehen. Auch hier in Kiel nicht!“

In Kiel sind derzeit über 6200 Menschen in Unternehmen wie Rheinmetall, TKMS, Anschütz oder German Naval Yards direkt in der Waffenindustrie beschäftigt. Damit ist fast die Hälfte der Industrie in Kiel Rüstungsindustrie. Seit 2022 hat es hier eine Steigerung von 14 % gegeben.

Dieses „Jobwunder“ ist nach Ansicht der Ratsfraktion DIE LINKE/Die PARTEI absolut nichts Positives. Die Geschichte Kiels ist stark vom Krieg geprägt und hat darunter gelitten. Von der Novemberrevolution 1918, die den Ersten Weltkrieg beendete, bis hin zur Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg, war Kiel immer wieder Schauplatz militärischer Aktivitäten. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschloss die Stadt, dass von Kiel nie wieder Krieg ausgehen dürfe. Angesichts des Booms in der Waffenindustrie scheinen diese Vorsätze in Vergessenheit geraten zu sein.

„Kiel ist Mitglied des Bündnisses ‚Mayors for Peace‘, das sich gegen das atomare Wettrüsten und für den Frieden einsetzt. Aber statt auf Konversion und Abrüstung setzt Kiel offenbar wieder voll auf Militarisierung unserer Gesellschaft. Auch unser eigener antimilitaristischer Antrag ‚Meer des Friedens‘ wurde praktisch geschlossen von der restlichen Ratsversammlung abgelehnt. Deshalb kommt der gesellschaftlichen Gegenbewegung gerade hier in Kiel eine enorme Bedeutung bei. Wir wünschen dem antimilitaristischen Aktionscamp viel Erfolg!“, so Mazzi abschließend.

Florian Jansen

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