Die Ratsfraktion Die LINKE/Die PARTEI stellt in der Sitzung der Ratsversammlung am 20.3 einen Antrag, der sich für eine Veränderung des Tanzverbotes einsetzt.
Hierzu erklärt Ove Schröter, stellvertretender Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE/Die PARTEI:
„Wir brauchen endlich eine Veränderung des Tanzverbots. In einer Zeit, in der nicht einmal die Hälfte aller Menschen in Deutschland einer christlichen Gemeinschaft angehören und nur ca. 5 % der Menschen ihren Glauben auch tatsächlich ausüben, kann es nicht sein, dass wir mit diesem Verbot den erheblichen Schaden in Kauf nehmen, dem Kultur- und Veranstaltungswirtschaft jedes Jahr ausgesetzt sind.“
Weiter führt Schröter aus: „Natürlich war uns klar, dass wir für die Forderung nach einer kompletten Einstampfung des Verbots, wie sie für einen säkularen Staat ja eigentlich angemessen wäre, wahrscheinlich keine Mehrheit bekommen würden. Aber wir hoffen, dass wir mit unserem Vorschlag, uns am Totensonntag und dem Volkstrauertag zu orientieren, einen Kompromiss vorgelegt haben, dem selbst die statistisch 5 % tiefreligiösen Ratsmitglieder zustimmen können. Schließlich ist es für diese ja offenbar auch kein Problem, eine OB-Wahl am Totensonntag abzuhalten. So entgehen der zurzeit schwächelnden Kulturwirtschaft wenigstens nicht mehr gleich zwei umsatzstarke Abende, sondern nur noch der Freitag selbst von 6 Uhr bis 20 Uhr.“
Und Florian Wrobel, versammlungspolitischer Sprecher der Fraktion ergänzt: „Es ist für uns weiterhin nicht nachzuvollziehen, dass an diesem Tag politische Versammlungen auf denen getanzt werden darf erlaubt sind, aber die Versammlungsbehörde der Landeshauptstadt, im Gegensatz zu den meisten anderen Städten, das Abspielen von lauter Musik explizit untersagt. In Kiel besteht neben dem Tanzverbot also offenbar ein noch viel wichtigeres Musikverbot.“